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Full text of "USPTO Patents Application 09993647"

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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK 




PATE NTSCH RIFT 



(12) Wirtschaftspatent 



Erteilt gernaB § 17 Absatz 1 Patentgesetz 



(19) 



DD 



(«) 



253 997 A1 



4(51) C 07 C 127/19 



AMT FUR ERFINDUNGS- UND PATENTWESEIM 



In der vom Anmeldereingereichten Fassung veroffentlicht 



(21) 



WP C 07 C / 296 658 2 



(22) 



26.11.86 



(44) 



10.02.88 



(71) Karl-Marx-Universitat, Burofur Neuerungen und Schutzrechte, Goethestrafce 3—5, Leipzig, 7010, DD 

(72) Hauptmann, Siegfried, Prof. Dr. sc. nat; Mann, Gerhard, Prof. Dr. sc. nat; Hennig, Lothar, Dr. rer. nat; Sik- 
ker, Dieter, Dr. rer. nat.; Kiose, Ines; Rabe, Andreas; Fiebig, Frauke; Ebisch, Rolf, Dr. rer. nat., DD 

(54) Verfahren zur Herstellung von substituierten 2-ArylureidophenoIen 

(55) Arylureidophenole, Zwischenprodukte, Farbkuppler, Coloraufzeichnung 

(57) Das Verfahren zur Herstellung von substituierten 2-Arylureidophenolen (I) hat zur Aufgabe, einen neuen, 
unkomplizierten und energetisch unaufwendigen Zugang zu dieser Substanzklasse anzugeben. Die Aufgabe wird 
durch Acylierung von substituierten 2-Aminophenolen (N) mit substituierten N-Phenylcarbamidsaurechloriden (III) in 
einem absoluten aprotischen Losungsmittei bei Raumtemperatur gelost. Die erfindungsgemafS hergestellten Stoffe 
fallen in guter Ausbeute und hoher Reinheit an und stellen reaktive Zwischenprodukte fur organische Synthesen dar. 
Sie konnen z. B. bei geeignetem Substituentenmuster fur die Herstellung von Farbkupplern fur 
Cotoraufzeichnungsmaterialien verwendet werden. 



ISSN 0433-6461 



1 Seiten 



-1- 253 997 



Patentanspruche: 



1. 



Verfahren zur Herstellung von substituierten 2-AryIureidophenolen der allgemeinen Formel i, 

OH 

HH-CO-NS 

I 





worin R 1 , R 2 , R 3 und R 4 ein Wasserstoffatom, eine Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Cyano-, Alkoxy-, 
Cycloalkoxy, Aryloxy-, Nitro-, Alkoxycarbonyl-, Cycloalkoxycarbonyl- oder Aryloxycarbonylgruppe 
oder ein Halogenatom sein konnen, gekennzeichnet dadurch, dafS man substituierte 2- 
Aminophenole der allgemeinen Formei II, 




II 



worin R 1 , R 2 und R 3 die oben angegebene Bedeutung haben, mit substituierten N- 
Phenylcarbamidsaurechloriden der allgemeinen Formel 



5IH-C0C1 




III 



worin R 4 ebenfalls die obige Bedeutung besitzt, in einem absoluten aprotischen Losungsmittel im 
Temperaturbereich von 15 bis 30°C umsetzt. 
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dafc als aprotisches Losungsmittel bevorzugt 
ein cyclischer Ather, wie z. B. Dioxan, verwendet wird. 



Anwendungsgebiet der Erfindung 



Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung substituierter 2-Arylureidophenole der allgemeinen Formel I, 

OH 

R" r 

p3 



R 



R 



in der R 1 , R 2 , R 3 und R 4 ein Wasserstoffatom, eine Aikyi-, Cycloalkyl, Aryl-, Cyano-, Alkoxy-, Cycloalkoxy-, Aryloxy-, Nitro-, 
Alkoxycarbonyl-, Cycloalkoxycarbonyl- oder Aryloxycarbonylgruppe oder ein Halogenatom sein konnen. 

Charakteristik der bekannten technischen Losungen 

Fur die Synthese von substituierten 2-Arylureidophenolen sind bisher drei Synthesewege bekanrit, die alle von substituierten 
2-Aminophenolen ausgehen. Der Aufbau einer Harnstoffstruktur aus diesen Edukten ist aufgrund der prinzipieM vorhandenen 
Bifunktionalitat von 2-Aminophenolen als Binucleophile schwierig und bisher trotz spezieller Reaktionsbedingungen mit 
verfahrensbedingten Nachteilen und Einschrankungen behaftet. 

So wird in DE 330041 2, DE 3315012 und JP 60/49335 die Synthese von 5-Nitro-2-arylureidophenolen durch Aminolyse von 
N-Arylcarbamidsaurephenylestern mit 2-Amino-5-nitrophenol beschrieben. 





-2- 253 997 



Das Nacharbeiten dieses Synthesewegs ergab unbefriedigende Ausbeuten aufgrund unvollstandiger Umsetzung der 
Ausgangsstoffe. Eine weitere Moglichkeitzur Darstellung von substituierten 2-Arylureidophenolen besteht in der nucleophilen 
Ringoffnung substituierter Benzoxazolone mit Anilinen. 

OH 

UH-CO-NH 



hh-cooc 6 h 5 



°2 M 



OH 



- C 6 H 5 OH 



0 2 K 




(D.R.P. 487014, Chern. Zentraiblatt 1930 II, 135) 

Bei der Untersuchung dieser Reaktionsvariante am Beispiel der Anilinolyse von 6-Nitrobenzoxazolon wurde das gewunschte 
Harnstoffderivatallerdings nur in einer Ausbeute von 30% erhalten. Unter den zahlreichen durch Nebenreaktionen entstandenen 
Verunreinigungen konnteals Hauptbestandteil N,N'-Diphenyl ha rnstoffidentifiziert werden, dessen BHdung durch unerwunschte 
Weiterreaktion von bereits entstandenem Produkt mit noch unumgesetztem Anilin verstandlich gemacht werden kann. 
Bemuhungen zur Umgehung der beschriebenen Schwierigkeiten fuhrten zur Entwicklung einer Synthese fur substituierte 
2-Arylureidophenole ausgehend von substituierten 2-Aminophenolen, die sich an substituierte Phenylisocyanate addieren. 




R 



I ! 




*TC0 



R 




HH-CO-NH- 



Fur diese, z. B. in DE 3429257, DE 3429576 und JP 59/59656 beschriebenen Reaktionen, die bei maftig erhohter Temperatur in 
absoluten Losungsmitteln wie Acetonitril oder Toluen ablaufen, werden befriedigende bis gute Ausbeuten, die aber noch 
verbesserungsfahig sind, angegeben. Beim Nacharbeiten der Vorschriften konnten die angegebenen Ergebnisse nurteilweise 
bestatigt werden. 



Zief der Erfindung 

Das Ziel der Erfindung besteht darin, einen Syntheseweg anzugeben, nach dem substituierte 2-Arylureidophenole gemaft 
Formel I aus reaktiven, gutzuganglichen Ausgangsstoffen in einem kostengunstigen Losungsmittel mit niedrigem 
Energieaufwand in einem allgemein anwendbaren, unkomplizierten Verfahren hergestel It werden konnen, 

Darlegung des Wesens der Erfindung 



Die Erfindung hat die Aufgabe, in technisch einfacher und leicht zu beherrschender Weise eine neue Synthese fur substituierte 
2-Arylureidophenole zu ermoglichen, die z. B. interessante Zwischenprodukte bei der Synthese von Phenolderivaten darstelien, 
die als fotografische Farbkuppler eingesetzt werden konnen. 

Die Aufgabe wird erfindungsgemafc dadurch gelost r daft substituierte 2-Aminophenole der allgemeinen Formel II, 




II 



worin R 1 , R 2 und R 3 die oben angegebene Bedeutung besitzen, mit substituierten Phenylcarbamidsaurechloriden der 
allgemeinen Formel III, 



HH-C0C1 




worin R 4 ebenfalls die oben angegebene Bedeutung besitzt, in einem absoluten aprotischen Losungsmittel, z. B. einem 
cyclischen Ather, bei Raumtemperatur umgesetzt werden. 

Uberraschenderweise zeigt das verwendete Saurechlorid eine Reaktivitat, die in der Umsetzung mit 2-Ammophenolen der des 
Isocyanats nicht nachsteht, so daft im Unterschied zu den beschriebenen Schwierigkeiten bei den bisherigen Verfahren zur 
Synthese von substituierten 2-Arylureidophenolen das beschriebene Acylierungsverfahren die Synthese reiner Produkte in 
guten bis sehrguten Ausbeuten ermoglicht. 

Die erfindungsgemaft zur Anwehdung kommenden substituierten Phenylcarbamidsaurechloride (allg. Formel HI) sind leicht 
durch Addition von trockenem Chiorwasserstoffgas an die entsprechenden substituierten Phenylisocyanate in quantitativer 
Ausbeute erhaltlich. Die in einem substituierten Phenylisocyanatals Heterokumuien vorhandene hohe Bereitschaft zur Addition 
von aciden Verbindungen an die C-N-Doppelbindung des Isocyanats (die z. B. in DE 3429 257 und DE 3429576 ausgenutzt 
werden soil), wird bei dieser Chlorwasserstoffaddition genutzt, urn mit den substituierten Phenylcarbamidsaurechloriden III 
Substanzen zu erzeugen, die sehr wirksame Acylierungsreagentien sind. 



-3- 253 997 



Diezu acylierenden substituierten 2-Aminophenole II sind prinzipiell durch ein Acylierungsmittel sowohl 0- als auch N- 
acylierbar. Urn eine Acylierung am HydroxylsauerstoffauszuschliefSen, wird auf den Einsatz einer ublicherweise als 
saurebindendes Mittel zugesetzten Hilfsbase, wie einestertiaren Amins (z. B.Triethylamin oder Pyridin) verzichtet, wodurch eine 
Deprotonierung zum Phenolatanion vermteden wird, das nucleophiler als erne Aminogruppe ware. Als aufcerst vorteilhaft 
erwies sich die Ausfuhrung der Acylierungsreaktion unter Neutralbedingungen in absolutem Dioxan. Dadurch wird zum einen 
bewirkt, dafS aufgrund der im Neutralen hoheren Nucleophilie der Aminogruppe gegenuber der Hydroxylgruppe die gewunschte 
N-Acylierung erfolgt, zum anderen wirkt das eingesetzte Los ungs mittel Dioxan durch Reaktion mit dem bei der Umsetzung 
freiwerdenden Chlorwasserstoff zu einem Oxoniumsalz als saurebindendes Mittel, ohne jedoch die Ausgangsstoffe 
unerwunschtzu verandern. 

Fur die Energiebilanz des Verfahrens ist es weiterhin gunstig, dafS die beschriebene Umsetzung bereits und am besten bei 
Raumtemperatur verlauft (bei erhohter Temperatur gewinnen Nebenreaktionen an Bedeutung), 

Die mit dem angegebenen Verfahren erzielten Ausbeuten sind gut bis sehr gut und bedeuten eine effektive Ausnutzung der 
hochwertigen Ausgangsstoffe. 

Es wurde nachgewiesen, dafS bei geeignetem Substituentenmuster R 1 f R 2 , R 3 , R 4 die erfindungsgemafc synthetisierten 
substituierten 2-Arylureidophenole z. B. als wertvolle Zwischenprodukte fur die Synthese von phenolischen Biaugrunkupplern 
fur Coloraufzeichnungsmaterialien Verwendung finden konnen. 
Die Erfindung soli nachstehend an Ausfuhrungsbeispielen erlautert werden: 



Herstellungsbeispiel 1 

5-Nitro-2-phenylureidopheno! 

6,5 g (0,042 mol) N-Phenylcarbamidsaurechlorid werden in 30ml trockenem Dioxan gelost und zu einer Losung von 6,45g 
(0,042mol) 2-Amino-5-nitrophenol sn 150ml trockenem Dioxan getropft und 2 Stunden bei Raumtemperatur geruhrt. Danach 
wird langsam in 225ml Wasser gegossen. Das kristallin ausfallende Produkt wird abfiltriert und liegt nach Waschen mit Wasser 
reinvor. 

Ausbeute: 1l,4g (80%d.Th.} Fp.184-186°C 
Analog wurden dargestellt: 
5-Nitro-2-(2-methylphenyl)ureid6phenol 
Ausbeute: 70% d.Th. Fp.192-194°C 
5-Nitro-2-(2-cyanophenyl)ureidophenol 
Ausbeute: 65% d. Th. Fp. 209-21 1 °C 



Herstellungsbeispiel 2 

4-Chlor-5-nitro-2-phenylureidophenol 

10,8g (0,07 mol) N-Phenylcarbamidsaurechlorid werden in 35 ml trockenem Dioxan gelost, auf einmal zu einer Suspension von 
12,8g (0,068mol) 2-Amino-4-chlor-5-nitrophenol in 400ml trockenem Dioxan gegeben und 12 Stunden bei Raumtemperatur 
geruhrt. Es bildet sich ein gelber Niederschlag. Nach Zugabe von 3 ml konzentrierter Salzsaure wird der Niederschlag abfiltriert 
und mit heifSem Wasser gewaschen bis die Waschflussigkeit fast farblos ist. Ein weiterer Anteil Roh produkt wird erhalten, indem 
das klare organische Filtrat unter Ruhren in 1 1 Eiswasser getropft wird. Das kristallin ausfallende gelbgmne Produkt wird 
abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Beide Fraktionen des Rohprodukts werden aus walSrigem Ethanol umkristallisiert. 
Ausbeute: 14,2g (68% d. Th.) Fp.201°C 



Herstellungsbeispiel 3 

2-Phenylureidophenol 

10,8g (0,07 mol) N-Phenylcarbamidsaurechlorid werden in 25ml trockenem Dioxan gelost, auf einmal zu einer Losung von 7 f 4g 
(O/OSSmol) 2-Aminophenol in 200 ml trockenem Dioxan gegeben und SStunden bei Raumtemperaturgeruhrt. Ein helles 01 setzt 
sich ab. Nach Zugabe von 3 ml konzentrierter Salzsaure wird das Reaktionsgemisch filtriert. Das dabei erhaltene Filtrat und 01 
werden durch Behandeln mit Wasser aufgearbeitet. Dazu werden Filtrat und 01 langsam in 250ml Wasser gegossen, wobei ein 
weifcer Niederschlag ausfallt, der abfiltriert und mit Wasser gewaschen wird r wonach er rein vorfiegt. 
Ausbeute: 10,1 g (65% d. Th.) Fp.202-203°C 



Herstellungsbeispiel 4 

4,6-Dichlor-5-methyl-2-phenylureidophenol 

15,5g (0,068 mol) 3,5-Dichlor-6-hydroxy-4-methyianilinhydrochlorid werden in 300ml trockenem Dioxan suspendiert. Zur 
Freisetzung des Amins werden 5,5g (0,068 mol) trockenes Pyridin zugegeben. Danach wird mit 10,8g (0,07 mol) N- 
Phenylcarbamidsaurechlorid in 25mltrockenem Dioxan versetzt und 7 Stunden bei Raumtemperaturgeruhrt. Nach Zugabe von 
3ml konzentrierter Salzsaure wird das Reaktionsgemisch langsam in 1 1 Wasser eingeruhrt. Der ausfallende weifte kristalline 
Niederschlag wird abfiltriert und aus waBrigem Ethanol umkristallisiert. 
Ausbeute: 19,6g (93% d.Th.) Fp. 178-1 81 °C 



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